Opferberatung ezra bietet ab sofort regelmäßig Beratung vor Ort für den Ostthüringer Raum an: Erster Termin am 10. August 2020 in Gera, im Büro von AufAndHalt e.V.

Die Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen – ezra – bietet ab dem 10. August Beratung vor Ort für die Regionen Gera, Altenburger Land und Greiz an. Die Beratung wird zunächst bis Januar 2021 einmal monatlich im Büro des AufAndHalt e.V. in Gera, Karl-Schurz-Straße 13, stattfinden. Der erste Termin ist am 10. August in der Zeit von 10:00 – 12:30 und 14:00 – 17:00. Jeweils zu den gleichen Zeiten und am gleichen Ort gibt es weitere Termine am 9. September, 12. Oktober, 18. November, 14. Dezember und 7. Januar 2021.

„Wir erhoffen uns, durch das vor Ort sein, mehr Betroffene mit unserem Beratungsangebot zu erreichen und einen möglichst niedrigschwelligen Erstkontakt zu unseren Berater*innen zu ermöglichen“, erklärt Christin Fiedler, zuständige Beraterin bei ezra. An die Beratungsstelle können sich Personen wenden, die von einer rechten, rassistischen oder antisemitischen Gewalttat betroffen sind. Zum Angebot gehören unter anderem die rechtliche und psychosoziale Beratung, die Begleitung zu Polizei, Gerichten, Ämtern und Behörden und die Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Rechtsanwält*innen, Therapeut*innen und Ärzt*innen. Zudem unterstützt die fachspezifische Opferberatungsstelle bei der Beantragung finanzieller Unterstützungen und fallbezogener Öffentlichkeitsarbeit. Die Beratungs- und Unterstützungsleistungen orientieren sich an den Wünschen der Beratungsnehmer*innen.

„Besonders in Gera hören wir immer wieder von rassistischen Übergriffen in der Straßenbahn, die uns alarmieren. Wir möchten die Betroffenen dazu ermutigen, unser Beratungsangebot in Anspruch zu nehmen, wenn sie Unterstützung brauchen“, macht Fiedler deutlich. Das Angebot von ezra ist kostenlos, unabhängig von staatlichen Behörden und kann auf Wunsch auch anonym stattfinden. Die Berater*innen stehen konsequent parteilich an der Seite der Betroffenen. Sollten nicht ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache vorhanden sein, wird die Beratung durch Sprachmittler*innen unterstützt. Eine Anmeldung ist unter 0361 – 2189 3166 möglich und gewünscht, aber nicht zwingend notwendig.

Anlage: Plakat zum Aushängen vor Ort

ezra arbeitet in Trägerschaft der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Seit April 2011 unterstützt die Beratungsstelle Menschen, die angegriffen werden, weil Täter*innen sie einer von ihnen abgelehnten Personengruppe zuordnen. Finanziert wird die Opferberatungsstelle über das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und das Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit „DenkBunt“.