Im folgenden Statement möchte eine Betroffene eines rassistisch motivierten Angriffs in Erfurt sich zu Wort melden:
„Am Samstag, den 17.12.2017, haben meine Freunde und ich spontan beschlossen im Kalif Storch in Erfurt feiern zu gehen. Niemals hätte ich gedacht, dass ich beim Verlassen vom Kalif Opfer eines rassistischen Angriffs werden würde.
Als eine in Erfurt studierende afrikanische Frau, muss ich leider sagen, dass ich sehr oft mit Rassismus konfrontiert bin. Dennoch hatte ein Teil von mir die Hoffnung, dass dies alles eines Tages aufhören wird. Was aber leider nicht der Fall ist. Obwohl ich mit Rassismus aufgewachsen bin, wäre ich nie auf die Idee gekommen ein Opfer eines (körperlichen) rassistischen Angriffs zu werden.
Beim Verlassen vom Kalif Storch wurde ich von einem Mann angegriffen. Er war leider der Meinung, dass ich kein Platzt in Deutschland habe und dass alle Ausländer am besten tot sein sollten. Er wurde handgreiflich und fügte mir eine Körperverletzung zu. Dies ist alles ca. 50 Meter vom Eingang entfernt passiert und leider war ich zu diesem Zeitpunkt allein. Die Angst, die ich zu dem Zeitpunkt gespürt habe, ist unbeschreiblich, aber ich hatte Glück und bin noch ‚heil’ davon gekommen.
Heute geht es mir gut und ich lebe mein Leben weiter, aber dennoch möchte ich nicht, dass das was mir passiert ist, vergessen oder ignoriert wird. Ich möchte, dass Menschen Bescheid wissen und sich hierrüber Gedanken machen.“