Die Mehrheit der Bevölkerung hat großes Vertrauen in die Polizei. Das kommt nicht zuletzt davon, dass ein Großteil der Polizeibeamt:innen ihren wichtigen und mitunter gefährlichen Job im Einklang mit Recht und Gesetz ausübt. Dieses Bild darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch Erfahrungen mit polizeilichem Fehlverhalten gibt. Insbesondere wiederkehrende Erfahrungen mit institutionellem Rassismus, wie z.B. Racial Profiling, spielen dabei eine Rolle. Die „Einzelfall“-These bildet die Tragweite des Problems nicht ab und nimmt die Perspektive der Betroffenen nicht ernst. Die Veranstaltung soll dazu dienen, verschiedene Perspektiven auf die Arbeit der Polizei zusammenzubringen und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Dazu wird die Wissenschaftlerin Stephanie Schmidt (Universität Innsbruck) einen Blick auf Aufgaben, Strukturen und Funktionsweisen der Polizei und deren Auswirkungen auf die tägliche Polizeiarbeit werfen. Über Rechte und Pflichten von Polizist:innen und zivilen Personen, z.B. in der Situation einer Personenkontrolle, wird die Rechtsanwältin Kristin Pietrzyk aus Jena aufklären. Zudem wird sich ezra, die spezifische Opferberatungsstelle für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt vorstellen, um Unterstützungsmöglichkeiten im Fall von z.B. rassistischer Polizeigewalt darzustellen. Fortführend wird ein umfassender Überblick über lokale Unterstützungsstrukturen im Altenburger Land gegeben. Es wird Raum für Erfahrungsaustausch und Diskussion vorhanden sein.
Die Veranstaltung richtet sich vor allem an von Rassismus betroffene Menschen als besonders vulnerable Gruppe sowie an Multiplikator:innen, die im Haupt- oder Ehrenamt auskunftsfähig darüber sein möchten, was die Polizei darf bzw. muss und was zivile Personen müssen bzw. nicht müssen.
Insbesondere richtet sich die Veranstaltung an Betroffene, Ehrenamtliche und Multiplikator:innen im Altenburger Land. Sowohl die Vorstellung der Hilfestrukturen als auch die Diskussion beziehen sich dezidiert auf diesen Landkreis.
Online-Informationsveranstaltung | Montag, den 24.01.2022 | 15:00 bis 19:00
Ein Link zur Veranstaltung wird nach der Anmeldung verschickt. Um einen geschützten Rahmen gewährleisten zu können, bitten wir um eine Anmeldung per Mail an Salome Fischer: s.fischer@diako-thueringen.de.
Die Veranstaltung ist kostenfrei und wird in Deutsch stattfinden. Nachfragen zur Veranstaltung bitte an: Salome Fischer, Diako Thüringen, s.fischer@diako-thueringen.de; Christin Fiedler, ezra, christin.fiedler@ezra.de
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit von ezra mit der Diako Thüringen, Projekt „Bleibdran – Berufliche Perspektiven für Flüchtlinge in Thüringen“
