Zu der heute veröffentlichten Pressemitteilung des Landtagsabgeordneten Ralf Plötner in Altenburg konstatiert Theresa Lauß, Beraterin bei ezra, der Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen: „Die Bedrohungen gegenüber dem Mitarbeitenden des Wahlkreisbüros der LINKEN passierten zeitnah zur Wahl des AfD-Landrats in Sonneberg und der Veröffentlichung der aktuellen Umfrageergebnisse zur Landtagswahl in Thüringen 2024. Das zeigt, dass sich rechte Täter hierdurch ermutigt, gar legitimiert fühlen und sich als Vollstrecker eines vermeintlichen Volkswillens sehen. Die Einschüchterung von politischen Gegner*innen ist hier zentrales Element und sendet eine deutliche Botschaft.“
Laut Pressemitteilung kamen in der letzten Woche zwei Männer in das Wahlkreisbüro in Altenburg, während der Mitarbeiter dort allein war. Sie warfen Infomaterial zu Boden, sprachen Vernichtungsandrohungen aus und bezogen sich dabei konkret auf eine mögliche rechte Hegemonie, die durch einen drohenden Wahlsieg der AfD im nächsten Jahr realisiert wird. An die engagierte Zivilgesellschaft gibt es das Signal, dass sie sich hier nicht sicher fühlen können – die Konsequenz sei, dass diese ihr Engagement einstellen oder aus Thüringen wegziehen. „Es braucht jetzt vor allem Solidarität mit Betroffenen und Aktiven vor Ort und in den ländlichen Räumen sowie praktische Unterstützung“, erklärt Lauß abschließend.
Weitere Informationen:
Ralf Plötner: „Bedrohungen im Wahlkreisbüro“ (abrufbar unter: https://www.ralf-ploetner.de/aktuelles/detail/bedrohungen-im-wahlkreisbuero
ezra arbeitet in Trägerschaft der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Seit April 2011 unterstützt die Beratungsstelle Menschen, die angegriffen werden, weil Täter*innen sie einer von ihnen abgelehnten Personengruppe zuordnen. Finanziert wird die Opferberatungsstelle über das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und das Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit „DenkBunt“.