Angesichts eines mutmaßlich rassistischen Brandanschlags auf eine Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine bei Wismar (Mecklenburg-Vorpommern), bekräftigt ezra – die Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen – die langjährige Forderung nach einer dezentralen Unterbringung für Geflüchtete. Zur Forderung führt Projektkoordinator Franz Zobel aus:
„Eine dezentrale, menschenwürdige Unterbringung von allen Geflüchteten ist dringend notwendig. Gerade auch, weil Gemeinschaftsunterkünfte für Geflüchtete Zielscheibe von rassistischer Gewalt und Anschlägen sind. Wir fordern die Landesregierung und die Kommunen in Thüringen auf, die langjährige Forderung von Betroffenen und solidarischen Initiativen endlich umzusetzen, um die Menschen zu schützen. Es droht eine Eskalation aufgrund der massiven extrem rechten Mobilisierungen in Thüringen.“
Mit dem Brand, in der Nähe einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Apolda vor weniger als zwei Wochen, zeigte sich auch die Aktualität in Thüringen. Entgegen der Einschätzung der Polizei, hält ezra ein rassistisches Tatmotiv weiterhin für möglich. Dafür spricht die Nähe zur Unterkunft, dass gesellschaftliche Klima und eine geöffnete Gasflasche mit Acetylen, durch die eine erhebliche Explosion möglich gewesen wäre.
ezra arbeitet in Trägerschaft der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Seit April 2011 unterstützt die Beratungsstelle Menschen, die angegriffen werden, weil Täter*innen sie einer von ihnen abgelehnten Personengruppe zuordnen. Finanziert wird die Opferberatungsstelle über das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ und das Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit „DenkBunt“.